|
|
Rama II. ( Phraya Phuttaloetla ) |
*26.02.1766 - †21.06.1824 |
|
Rama II. war in Ratchaburi
während der Belagerung Ayutthayas
geboren worden. Seine Kindheit war geprägt von den Wirren und
den Kämpfen, in die das Land nach der Eroberung und Zerstörung
Ayutthayas durch die Burmesen, getrieben worden war. In
seiner Jugend hatte er eine militärische Ausbildung erhalten
und hatte auch an Feldzügen seines Vaters teilgenommen. Diese
Erfahrungen prägten ihn sein ganzes Leben lang. Er hasste Gewaltanwendung
und war immer bemüht, sie zu vermeiden. Europäische Beobachter
schilderten ihn immer als äusserst warmherzigen und freundlichen
Menschen.
|
|
|
Nachdem Rama
I., sein Vater, gestorben war, bestieg er im Jahre
1809 als Rama II. den Thron. Die letzten
Amtsjahre seines Vaters waren geprägt durch |
den Wiederaufbau des Landes und Rama II.
knüpfte hier an. Die Tatsache, dass die Nachbarländer
sich in dieser Zeit ungewohnt friedlich verhielten, kam dem Temperament
des Königs entgegen und so konnte er sich ganz auf die Festigung
der Verwaltungsstrukturen und der Förderung der Kultur und
Tradition konzentrieren. Auf dem Gebiet der Wirtschaft erliess er
eine Landreform, die jeden Landbesitzer unter der Strafe der Enteignung
dazu verpflichtete, sein Land auch zu kultivieren. Er war es auch,
der nach 130 Jahren wieder eine zaghafte Öffnung Richtung Europa
zuliess. Rama II. war ein gläubiger Buddhist,
dem man nachsagte, er habe nie ein Gebot des Buddha übertreten.
Dies verlangte er jedoch auch von seinen Untertanen und er erliess
strenge Gesetze, die z.B. jede Form des Glücksspiels verboten.
Er führte eine Reihe buddhistischer Feiertage ein und liess
eine Unzahl von Tempeln erbauen, oder erweitern, darunter auch den
Wat Arun,
den Wat
Pho und den Wat
Suthat. Er liess die heiligen buddhistischen Texte,
das Tripitaka, aus dem Pali ins Thai übersetzen
und machte sie so auch für das Volk verständlich.
Er selbst machte sich als talentierter Schauspieler, Komponist und
Literat einen Namen, wobei seine persönliche Vorliebe der Literatur
galt. Er holte den bedeutenden Schriftsteller Sunthorn Phu
an seinen Hof und verfasste mit diesem mehrere Theaterstücke
und Opern. Stücke von ihm werden auch heute noch ständig
im Nationaltheater in Bangkok
aufgeführt.
Der König hatte drei weisse Elefanten, was als besonders glücksversprechend
angesehen wird. Das Volk nannte ihn deshalb auch den "König
der weissen Elefanten". Ein weisser Elefant zierte danach auch
die Flagge Siams. Ramas II. 16 jährige
Regentschaft gilt als friedvolle und harmonische Phase der Kultur
und des Wachstums im Einklang mit dem Buddhismus. Er starb 1824. |
|
|