Ayutthaya erreicht
man sehr einfach und vor allem billig mit dem Zug von Bangkok
aus. Die Fahrtzeit von Bangkok beträgt etwa 1 Stunde und kostet
für die dritte Klasse 11 Baht (!!!).
Die dritte Klasse ist hierbei immer noch bedeutend angenehmer, als
beispielsweise eine Fahrt in einer deutschen S-Bahn nach einem Bundesligaspiel.
Einst die prächtige Hauptstadt des Königreiches
Siam, ist Ayutthaya heute zugleich das Symbol
für das grösste thailändische Trauma : der Zerstörung
der Stadt und beinahe der gesamten thailändischen Kultur durch
die Burmesen.
Ursprünglich war Ayutthaya ein Stützpunkt der
Khmer. 1351 zwang eine verheerende
Choleraepidemie den lokalen Fürsten U-Thong seinen
Sitz vom heutigen Uthong zu verlegen.
Er entschied sich für Ayutthaya, da dieses von fast
allen Seiten von Flüssen umgeben wird und so eine natürliche
Festung bildete. U-Thong nannte sich fortan Ramathibodi
und ernannte sich selbst zum König.
Der Name Ayutthaya stammt übrigens aus dem thailändischen
Nationalepos Ramakien.
In den folgenden 400 Jahren entwickelte sich Ayutthaya
zur bedeutendsten Metropole Südostasiens mit rund einer Million
Einwohner und europäische Reisende berichteten fasziniert von
Glanz und Reichtum der Stadt, die die meisten europäischen
Städte überflügelten.
Während dieser Zeit war Ayutthaya jedoch auch immer
Ausgangspunkt und Ziel ständiger kriegerischer Auseinandersetzungen,
vor allem mit den Burmesen.
Diese waren es schliesslich, die die Stadt 1767
einahmen und, um ein Exempel zu statuieren, völlig zerstörten.
Die Einnahme der befestigten Stadt konnte
ihnen jedoch auch nur durch Verrat einiger Thais, die sich im Streit
mit dem damaligen König befanden, gelingen.
Nach der Zerstörung der Stadt wurde diese jedoch nicht wieder
aufgebaut, sondern der neue Regierungssitz wurde nach Bangkok
verlegt. Auch ein Zeichen für den Pragmatismus der Thais und
ihre Art, nicht der Vergangenheit nachzutrauern.
Heute ist Ayutthaya eine sehr
beschauliche und entspannte Stadt, in der man auf Schritt und Tritt
auf die Zeugnisse der Vergangenheit trifft.
Wenn man die Grösse der Ruinen sieht und sich vor Augen hält,
dass die Tempel in Bangkok errichtet wurden, um ein wenig
des Glanzes von Ayutthaya zu bewahren, kann man sich sehr
leicht vorstellen, wie es hier einmal ausgesehen haben muss.
Als ich in Ayutthaya war, wurde die Stadt gerade von einer
grossen Überschwemmung heimgesucht. Trotzdem erschienen mir
die ohnehin freundlichen Thais in Ayutthaya noch eine Spur
freundlicher und zuvorkommender zu sein. Adel verpflichtet eben.
Da die Ruinen alle relativ nah beieinander
liegen, kann man sie bequem an einem Tag besichtigen, weshalb es
sich durchaus lohnen kann, auch nur einen Tagestrip von Bangkok
aus zu unternehmen.
Am Besten mietet Ihr Euch eines von den SongTaew-TukTuks
und lasst Euch von dem Fahrer alles zeigen.
Ich persönlich kann nur den jungen Mann auf dem Photo nebenan
empfehlen.
Auf die Frage, was denn die Fahrt zu einem mir unbekannten Hotel
koste, antwortete er mir spontan "40 Baht !". In Bangkok
hätte man mir für dieselbe Strecke sicherlich genauso
spontan 400 abgenommen.
Ausserdem kann er ganz gut Englisch. Leider muss ich gestehen, dass
ich seinen Namen vergessen hab.