Der erste Eindruck, den man von Bangkok erhält, manifestiert sich zumeist in einem massiven Kulturschock :
Man verlässt müde und lahm seinen Flieger, kommt durch ein leicht kitschiges Plastiktor mit der Aufschrift "Welcome to the land of smile" und velässt, nachdem man endlich sein Gepäck beisammen hat, das klimatisierte Flughafengebäude Draussen trifft einen die drückende Hitze wie ein Hammer und sämtliche Poren öffnen sich in Sekundenschnelle. Auf der Fahrt zum Hotel wird man mit einem Strassenverkehr konfrontiert, den selbst gutmeinende Zeitgenossen nur als chaotisch bezeichnen und in den Polizisten mit Atemmasken versuchen, noch irgendwie Ordnung zu bringen.
 
 
Man fährt vorbei an riesigen Reklametafeln, die unverhohlen zum totalen Konsum auffordern und unter denen sich einige kambodschanische Tagelöhner notdürftige Behausungen eingerichtet haben, fährt vorbei an Garküchen, auf deren Plastiktischen sich
Geschäftsleute im Businesslook zum Essen direkt an die Strasse gesetzt haben, passiert prunkvolle Tempel, deren goldene Türme zwischen den smog-farbenen Häusern wie Goldzähne in einer Reihe von kariösen Stümpfen wirken und registriert überall Ruinen von allzu optimistischen Bauprojekten, die, als ihnen in der Asienkrise das Geld ausging, einfach nicht mehr weitergebaut wurden und heute von der Bevölkerung nur noch zynisch "Anutsawaris" genannt werden - Denkmäler.
Irgendwann erreicht man sein Hotel und draussen ist es derweil noch heisser geworden.
Abends verlässt man, halbwegs ausgeruht, das Zimmer und bemerkt die relative Äquatornähe der Stadt. Es ist nämlich immer noch heiss, obwohl es schon um sechs Uhr dunkel wird. Trotzdem sind die Strassen immer noch überfüllt mit Menschen, Verkaufsständen, Motorrädern, Autos und vor allem Gerüchen.
Ein olfaktorisches Chaos aus Abgasen, unbekannten Gewürzen und den versagenden Deos der Europäer umweht die Nase und spätestens wenn an einer der allegegenwärtigen Garküchen Chilischoten im Wok geröstet werden, fangen schlagartig die Augen an zu tränen, ein unbezwingbarer Niesreiz bricht sich Bahn und halblind stolpert man über einen unvermutet hohen Bordstein.
Dies alles ist nicht unbedingt das, was man sich im fernen Europa unter "Land des Lächelns" vorgestellt hat und "Stadt der Engel" -die Übersetzung von Bangkoks thailändischem Namen "Krung Thep"- liegt auch nicht unbedingt als erste Assoziation nahe.
Der Name selbst stammt aus einer der dunkelsten und traumatischsten Epochen der thailändischen Geschichte, die noch gar nicht so lange her ist, so wie Bangkok selbst eine relativ junge Hauptstadt ist.
Die ursprüngliche Hauptstadt Thailands, damals noch Siams, war Ayutthaya, eine Metropole, von deren Glanz schon vor 500 Jahren europäische Gesandte nur mit Staunen berichten konnten. Ayutthaya wurde 1767 von den Burmesen völlig zerstört und die Bevölkerung getötet oder deportiert. Die wenigen Überlebenden sammelten ihre Kräfte in einem strategisch günstig gelegenen Sumpfgebiet, in der Umgebung eines Dorfes
namens Ban Makok (“Dorf der Olivenbäume”).
Nachdem sie die Burmesen wieder vertrieben hatten, gründeten sie 1782 dort eine neue Dynastie und ihre neue Hauptstadt, das heutige Bangkok. Noch vor hundertfünfzig Jahren war das Stadtgebiet eine Ansammlung von kleineren Orten und das Stadtbild wurde überwiegend von Reisfeldern geprägt. Die Sukhumvit Road, heute eine der Hauptarterien der Stadt, war damals noch ein kleiner Feldweg, der die einzelnen Dörfer miteinander verband.
Die Wende kam mit König Rama V., der als grosser Umgestalter in die Geschichte Thailands einging. Der Grund hierfür lag in der ständigen Gefahr, die von den Kolonialmächten England und Frankeich ausging. Nachdem diese sich fast alle Nationen Südasiens in
ihre Kolonialreiche einverleibt hatten, stand Siam ganz oben auf ihren jeweiligen Wunschzetteln. Rama V. hatte schnell erkannt, dass er die Unabhängigkeit seines Landes nur sicherstellen konnte, wenn das Land von den Kolonialmächten auch als ernstzunehmender Partner anerkannt würde. Hierzu war jedoch eine radikale Modernisierung der alten feudalen Strukturen erforderlich. Es gibt wohl kaum einen Bereich, den Ramas V. Reformen nicht betrafen. Er schaffte die Sklaverei ab, verbesserte die Infrastruktur, die Justiz, das Bildungssystem und das Gesundheitswesen. All diese Veränderungen verliefen so rasant, dass die Bevölkerung kaum Schritt halten konnte. Eines Tages beschwerten sich z.B. leprakranke Bettler über die verbesserte medizinische Versorgung, da sie fürchteten, mit ihrer Krankheit auch ihre einzige Erwerbsquelle zu verlieren.
Rama V. zentralisierte die Administration Siams in Bangkok und in der Stadt entwickelte sich eine intellektuelle Beamtenschaft, die z.T. in Europa ausgebildet worden war und sich stark von der Landbevölkerung, die überwiegend noch in alten Strukturen lebte, unterschied.
Noch heute ist die starke Zentralisierung des Landes in vielen Bereichen spürbar. Auch in Zeiten der allgemeinen Vernetzung und der damit möglichen Dezentralisierung, müssen viele Thais und auch Ausländer oftmals beschwerliche Reisen auf sich nehmen, um einen Behördenstempel zu bekommen, den es nur in Bangkok gibt. Das französische Vorbild lässt grüssen.
Letztlich war es dann auch die Heranbildung dieser intellektuellen Bevölkerungsschicht in Verwaltung und Militär, die zum unblutigen Staatsstreich im Jahre 1932 und der damit verbundenen Einführung der konstitutionellen Monarchie führte.
Nach dem Ende des II. Weltkrieges wurde Bangkok ein bedeutender Handelsplatz in Südostasien und der Vietnamkrieg brachte für Amerikas Verbündeten Thailand einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung. Bis zum Beginn der Asienkrise Mitte der Neunziger Jahre war Thailand das Land mit dem weltweit höchsten Wirtschaftswachstum und das ehemals verschlafene Bangkok plötzlich die Drehscheibe dieses Booms und Ziel einer riesigen Landflucht. Die Stadt platzte förmlich aus allen Nähten. Die meisten Kanäle der Stadt, die Khlongs, die Bangkok früher den Beinamen "Venedig des Ostens" eingebracht hatten, wurden zugeschüttet und machten Platz für Strassen. Die Reisfelder und Plantagen wurden bestes Bauland und arme Bauernfamilien mussten plötzlich um Millionenbeträge verhandeln. Dies führte dazu, dass die alteingesessenen Bangkoker Familien, von denen es gar nicht mal so viele gibt, in der Regel sehr reich sind, im Gegensatz zu den Millionen, die später in die Stadt kamen, um dort ihr Glück zu suchen.
Ein weiteres Ergebnis dieser Boomjahre ist die Tatsache, dass man auch heute noch kaum einen Ansatz von Stadtplanung entdeckt und Bangkok kein eigentliches Zentrum besitzt, sondern sich fast gleichförmig über eine riesige Fläche ausbreitet.
Das direkte Umland ist jedoch weiterhin ländlich geprägt und man benötigt beispielsweise nur etwa 30 min. mit einer Fähre, um von den Hochhäusern an den Flussufern des Chao Phraya in eine scheinbar völlig andere Welt einzutauchen. Hier dominieren noch Bauernhäuser und verstreut in den Feldern liegende Tempel das Bild und der Moloch ist nur an der fernen Dunstglocke zu erkennen. Hier auf dem Lande schlägt das romantisch verklärte Herz Thailands und auch die meisten der acht bis zehn Millionen Einwohner Bangkoks sehen die Stadt nur als administratives und wirtschaftliches Zentrum ihres Landes, in dem man sich eigentlich nur zum Geldverdienen aufhält.
Dass aus dieser eher distanzierten Sichtweise nicht unbedingt der starke Drang entsteht, die Stadt zu
verschönern, dürfte einleuchten. Und so wird Bangkok auch nie einen Preis beim alljährlichen "Unsere Stadt soll schöner werden"-Wettbewerb gewinnen.
Trotzdem wurden gerade in letzter Zeit, nachdem die Asienkrise einigermassen überstanden war, enorme Anstrengungen unternommen, um die Stadt halbwegs lebenswert zu machen. Dies erstreckt sich auch auf den privaten Sektor, wie man an den unzähligen Grünpflanzen sieht, die überall auf die Strasse gestellt werden, um zumindest einen Hauch von Grün in das Labyrinth der Strassen zu zaubern. Und, nachdem wähend der Asienkrise Millionen von Arbeitslosen zurück aufs Land zogen, wo es zwar auch keine Arbeit gab,
dafür aber das Leben billiger war, entwickelt sich auch langsam wieder eine urbane Kultur in Bangkok. Künstler veranstalten wieder Ausstellungen, neue Clubs und Bars eröffnen, das Bangkoker Filmfestival zieht auch Prominenz aus Hollywood an und einige träumen sogar wieder in Superlativen, immer vor Augen, dass sich in wenigen Jahren die meisten der grössten Städte der Welt in Asien befinden werden und urbane Lebenskultur dann nicht mehr in New York, London und Rio, sondern in Tokyo, Shanghai, Bombay und eben auch in Bangkok definiert werden wird.
Fernab von solch hochtrabenden Zukunftsplänen kämpfen die Durchschnittsbewohner der Stadt im Hier und Jetzt ums tägliche Überleben und sie tun dies mit
der berühmten Freundlichkeit und asiatischen Gelassenheit, die den westlichen Ausländer in der Regel nur staunen lässt und die er dann in der Kategorie “Geheimnisvolles Asien” einordnet. Mögen die Lebensumstände noch so chaotisch und beengend sein, man versucht halt das Beste daraus zu machen und Zeit für ein Lächeln bleibt immer.
Wer sich als Autofahrer ständig durch den deutschen Stadtverkehr flucht und ärgert, wird die stoische Ruhe beneiden, die Autofahrer in Bangkok an den Tag legen, angesichts eines Verkehrs, den man in keiner europäischen Metropole auch nur ansatzweise findet.
Hier ist der vielbeschworene Verkehrsinfarkt alltägliche Realität.
All diese Punkte führen dazu, dass Bangkok sicherlich keine Stadt ist, die westlichen Touristn ihre Reize auf den ersten Blick offenbart. Und auf den zweiten auch nicht.
Die meisten Urlauber sehen in Bangkok nur ein not-
wendiges Übel als Zwischenstation auf dem Weg zu ihren eigentlichen Zielen, die sie, nachdem sie allenfalls noch die schwelgerischen Einkaufsmöglichkeiten wahrgenommen haben, möglichst schnell wieder verlassen wollen. Ich muss gestehen, dass auch ich bei meinen ersten Thailandbesuchen immer einen möglichst grossen Bogen um die Stadt gemacht habe, bis ich mal irgendwann mein Überstundenkonto abbauen musste und hierzu zwei Wochen komplett in Bangkok verbrachte. Hierbei war ich hauptsächlich zu Fuss unterwegs und hatte genug Gelegenheit die Stadt für mich zu entdecken. Heute kann ich nicht nur sagen, dass ich mich recht gut in Bangkok auskenne, sondern dass ich die Stadt auch förmlich liebe, was bei vielen immer noch unverständige Blicke hervorruft.
Auch wenn ich hierfür ein Klischee bemühen muss, aber Bangkok ist eine Stadt der Gegensätze.
Eine moderne Metropole, durchdrungen vom Geisterglauben seiner Bevölkerung , wo sich der Manager vor einem wichtigen Abschluss noch an einem Schein der Unterstützung der Geister versichert, bevor er auf dem Weg ins Büro an seiner Liebingsgarküche Halt macht, um sich eine Ration Suppe, die ihn an sein Dorf erinnert, in einen Plastikbeutel abfüllen zu lassen. 'Wo im Tempel nebenan die junge Sexarbeiterin ihrem letzten Freier eine kurze Einleitung in die wichtigsten buddhistischen Rituale gibt, damit dieser, zurück in der Heimat, nicht nur mit seinen "Eroberungen", sondern auch seiner kulturellen Offenheit beeindrucken kann.
Wo sich derweil der Abt desselben Tempels auf den Weg zum nächsten Computergrossmarkt macht, um sich nach den Preisen für Netzadapter zu erkundigen, da er für seinen Tempel gerne eine eigene Website einrichten würde. Wo Polizisten den Verkehr um einen jungen Elefanten herumleiten, der -trotz Verbots- von seinen Mahouds in das Hotelviertel an der Sukhumvit Road geführt wurde, um sich von Touristen füttern zu lassen, was diesen ein gutes Karma vespricht. Wo vor der amerikanischen Frikadellenbraterei mobile Garküchen gebratene Heuschrecken und Käfer anbieten und wo Sirivat Thikun, ehemaliger Besitzer einer der grössten Investmentfirmen und einer der reichsten Männer Thailands, in der Asienkrise praktisch über Nacht sein komplettes Millionenvermögen verlor und im Geschäftsviertel an der Silom Road, der Stelle seiner ehemaligen Erfolge, mit einem Bauchladen selbstgemachte Sandwiches verkaufte, die den Jungmanagern offensichtlich so gut schmeckten, dass er schon in kurzer Zeit seinen Betrieb expandieren musste und mit dem Verkauf von Sandwiches erneut Millionen machte.
Die Ursachen für diese Gegensätzlichkeit Bangkoks liegen natürlich in der rasanten Entwicklung und den damit verbundenen Veänderungen begründet, denen die Stadt und ihre Bewohner ausgesetzt waren.
Eine weitere Ursache liegt aber auch in dem kulturellem Mix, der den Schmelztiegel Bangkok schon immer ausgemacht hat. Würde es die Bezeichnung kosmopolitisch nicht schon geben, müsste sie für Bangkok erfunden werden.
Schon Rama IV. siedelte bewusst chinesische Händler und Handwerker in Bangkok an, da er hoffte, dass ihre Geschäftigkeit und Fleiss auf seine Untertanen abfärben könnte. Die Chinesen siedelten sich zuerst im Chinatown Bangkoks an, konnten sich aber recht schnell in die thailändische Gesellschaft
integrieren, mit dem Effekt, dass heute nahezu die gesamte Wirtschaft Bangkoks und auch Thailands von den Nachfahren dieser chinesischen Einwanderer dominiert wird. Selbst der regierende Ministerpräsident Thailands, Thaksin Shinawatra, ist chinesischer Abstammung. Bangkoks Chinatown wird mittlerweile gerne von chinesischen Filmproduktionen als Kulisse ausgesucht, da es eine Authentizität bietet, die man in chinesischen Städten kaum noch findet.
Neben den Chinesen gibt es in Bangkok noch eine grosse indische Gemeinde, wobei sich die Inder wohl nie gross umstellen mussten, liegen doch die Wurzeln nahezu der gesamten thailändischen Kultur bei indischen Händlern und Geistlichen, die das Land vor etwa 2000 Jahren bereisten und auch zum Buddhismus missionierten. Die Inder dominieren das Schneidergewerbe und fast alle indischen Schneider sprechen mehr oder weniger gut deutsch, ich weiss auch nicht warum. Zumindest bekommt man in Bangkok massgeschneiderte Anzüge in bester Qualität zu Spottpreisen und gegen einen kleinen Aufschlag nähen sie auch noch das gewünschte, evtl. karrierefördernde Firmenlogo ein, mit dem auch der kleine Bankangestellte in Europa, ob seines guten Geschmacks, Eindruck schinden kann. Daneben tummeln sich noch illegale burmesische Flüchtlinge, die von den Thais gerne als Billigarbeiter für niedere Arbeiten eingesetzt werden, arabische Händler, russische - nennen wir sie mal Geschäftsleute, japanische Touristen, die sehr leicht an ihren winzigen Handys und blondierten Haaren zu erkennen sind, ehemalige Vietnamveteranen und europäische Einwanderer, die ihr Herz an Asien verloren haben, viele vornehmlich an den weiblichen Teil Asiens und dazwischen Touristen, die mit dem "Lonely Planet" in der Hand von Tempel zu Tempel hetzen, weil in wenigen Stunden ihr Bus von der Khaosan Road in Richtung Süden fährt.
Doch neben aller Hektik sind es vor allem die ruhigen Ecken, die das Flair der Stadt ausmachen und von denen gibt es überraschend viele in Bangkok. Man muss nur einmal die verstopften Hauptstrassen verlassen und in die Nebenstrassen, die Sois, ausweichen und schon nach wenigen Metern wähnt man sich in einem thailändischen Provinzstädtchen. Dieser Eindruck wird nur gestört durch die umgebenden Hochhäuser. Schneider sitzen auf dem Bürgersteig vor ihren alten SINGER-Maschinen, ein Obstverkäufer schiebt gemächlich seinen mobilen Stand durch die Strasse und die Arbeiter einer kleinen Manufaktor haben es sich in der Mittagspause im kleinen Restaurant gemütlich gemacht, lesen Zeitung oder schlafen, während die dramatischen Dialoge
einer beliebten Soap-Opera aus der Küche dringen. Auf der Strasse spielen ein paar Kinder Federball und werden nur vom Auto eines Getränkelieferanten gestört, auf dessen Ladefläche sich die Angestellten aus Kartons provisorische Liegen gebaut haben, um die Fahrtzeit zum nächsten Kunden ebenfalls mit einem Mittagsschlaf zu überbrücken.
Wer es noch ruhiger haben moechte, sollte einen der allgegenwärtigen Tempel besuchen, natürlich nicht gerade dann, wenn dort ein Fest stattfindet. Selbst in der Grosstadt strahlen diese Tempel immer noch die berühmte buddhistische Ruhe aus.
Wer weniger an Ruhe interessiert ist, kommt natürlich gerade in Bangkok auf seine Kosten. Das Bangkoker Nachtleben ist nicht erst seit dem Hit "One Night in Bangkok" berühmt und berüchtigt. Bangkoks Ruf als Metropole der Sexindustrie ist allgemein bekannt und ich will an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen. Abr auch wer einfach nur feiern will, kommt in Bangkok nicht zu kurz. In letzter Zeit haben, wie schon erwähnt, eine Menge neuer Bars und Clubs aufgemacht, die keinen intenationalen Vergleich zu scheuen brauchen, auch wenn man gestehen muss, dass die Politik mit ihrer recht schwachsinnigen Sperrstundenverordnung viel vom Nachtleben der Stadt zerstört hat. Um das Drogenproblem Thailands in den Griff zu bekommen und den "schädlichen" westlichen Einfluss auf die
Jugend zu unterbinden, fiel der Regierung leider nichts Besseres ein, als landesweit die Sperrstunde auf spätestens 02:00 Uhr zu verlegen. Dass hierdurch vor allem unzählige Gastronomiebeschäftigte und Restaurant- und Barbesitzer ihre Einnahmequellen verloren und man auf der anderen Seite auch schon um 22:00 Uhr Drogen nehmen kann, wenn man es denn will, schien hierbei nicht weiter zu interessieren. Aber Thais sind erfinderisch, vor allem wenn es um Geschäft und Feiern geht. Wenn die Bars schliessen, feiert man eben auf der Strasse weiter. So verwandelt sich beispielsweise die Sukhumvit Road jede Nacht nach Sperrstunde in ein riesiges Freiluftrestaurant und hat Düsseldorf den Rang als "längste Theke der Welt" vermutlich längst abgelaufen. Das alles ist nicht unbedingt legal, wird aber von der Polizei geduldet, wobei vermutlich ein entsprechendes "Teamoney" auch eine gewisse Rolle spielen dürfte.
 
Wie schon gesagt, gibt Bangkok seine Reize nicht auf die ersten Blicke Preis. Die Stadt lohnt aber trotzdem einen Aufenthalt. Ihr solltet ihr eine Chance geben und sei es nur, um einen ganz anderen Blick auf europäische Städte und die Verhältnisse dort zu bekommen.
 
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