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Rama III. ( Phra Nangklao ) |
*31.03.1788 - †02.04.1851 |
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Als Rama
II. im Jahre 1824 starb, wäre die Nachfolge eigentlich
an seinem Sohn Mongkut
gewesen. Dieser verzichtete jedoch auf den Thron, um ins Kloster
zu gehen. Also bestimmte der Kronrat seinen Halbbruder Chesda
Bondindra im Alter von 37 Jahren zum neuen König Rama
III.. Dieser hatte sich lange mit Verwaltungsangelegenheiten
und Justizfragen beschäftigt, vor allem ging ihm aber ein Ruf
als äusserst cleverer Geschäftsmann, mit grossen Erfahrungen
im internationalen Handel voraus. |
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Die Zeit der grossen Kriege mit den Nachbarn,
allen voran Burma, war entgültig vorbei. Burma
war durch die Konflikte mit England als Hauptaggressor völlig
neutralisiert. Es diente aber auch als anschauliches Beispiel dafür,
was einem Land geschehen konnte, wenn es sich den Begehrlichkeiten
der europäischen |
Mächte verweigerte und auch Siam war
nicht nur wegen seiner geografischen Lage Mittelpunkt dieser Begehrlichkeiten.
Rama III. öffnete sein Land zaghaft für Handelsbeziehungen
mit dem Westen. Schliesslich wusste er, dass eine Verweigerung ihm
nur den Besuch einiger europäischer Kanonenboote auf dem Chao
Phraya einbringen würde. Ausserdem wollte er von den Europäern
lernen, obwohl er Zeit seines Lebens äusserst skeptisch ihnen
gegenüber blieb. Sein grösster aussenpolitischer Erfolg
war ein Handelsabkommen mit den noch jungen USA. Hierdurch brachte
er selbst einen weiteren neutralen Partner ins Spiel mit den Grössmächten
Frankreich und England. Rama III. wird
auch als Urvater der sogenannten "Bambuspolitik"
Thailands bezeichnet. Diese bestand in einem ständigen Hin-
und Hertaktieren zwischen den Grossmächten. Diese Politik sorgte
aber auch dafür, dass Thailand beinahe als einziges asiatisches
Land niemals von einer anderen Macht kolonialisiert worden war.
Als geschickter Händler, dem schon sein Vater den Spitznamen
Chao Sua, was soviel wie "Handelsvorstand" bedeutet,
gegeben hatte, intensivierte er die Handelsbeziehungen zu China.
Innenpolitisch galt er ebenfalls als äusserst warmherziger
und freundlicher Monarch. Auch er war ein gläubiger Buddhist,
sah sich aber auch gleichzeitig als Beschützer aller Religionen
in seinem Land. Auch die Bildung der Bevölkerung lag ihm am
Herzen. So öffnete er den Wat
Pho als Zentrum der Wissenschaften, vor allem
der Medizin und er liess ein Schulbuch anfertigen.
Dass sein Charakter aber auch durchaus harte Züge trug, wurde
schon zu Beginn seiner Amtszeit deutlich. Im Jahre 1827
rebellierte Anouvong, der von Rama II. als König
von Vientiane
eingesetzt worden war, gegen Bangkok und liess sogar eine
Armee gegen Süden marschieren, die die Stadt Khorat
einnahm. Phra Nangklao schickte seine Armee los, um die
Laoten zurückzutreiben. Als Anouvong schliesslich
nach Vietnam floh, befahl Rama III., die Stadt Vientiane
einzunehmen und völlig zu zerstören. Die siamesische Armee
ging hierbei mit äusserster Brutalität vor und die Bevölkerung
wurde verschleppt. Anouvong wurde schliesslich gefangengenommen,
in einem Käfig nach Bangkok gebracht und hingerichtet.
Um diese harte Reaktion Ramas III. zu verstehen, muss man
allerdings wissen, dass er Anouvong persönlich kannte
und sich noch vor seiner Zeit als König dafür eingesetzt
hatte, dass Anouvongs Sohn Herrscher von Champasak
wurde. Der Verrat traf ihn also auch persönlich. Darüberhinaus
stand er unter ständigem Druck durch die europäischen
Grossmächte und das Schicksal des burmesischen Erzfeindes,
der von den Engländern im Handumdrehen erobert worden war,
hatte ihm drastisch vor Augen geführt, dass er sich keinerlei
Schwäche leisten konnte. Rama III. hatte keine
männlichen Nachfolger und so trug man, als er 1851
starb, erneut seinem Halbbruder Mongkut die Krone an, die
dieser nun auch annahm. Obwohl er keinen direkten Nachfolger hinterliess,
stamten trotzdem fünf weitere Könige der Chakri-Dynastie
in direkter Linie von Rama III. ab. Seine Enkeltochter,
Königin Debsirindra wurde nämlich die Mutter
König Chulalongkorns
und so stammen alle Nachfahren Chulalongkorns auch in direkter
Linie von Rama III. ab. |
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