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Rama VIII. ( Ananda Mahidol ) |
*20.09.1925 - †09.06.1946 |
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Als Rama
VII. 1935 von seinem Thron zurückgetreten
war, hatte er keinen Nachfolger hinterlassen. Also bestimmte man
seinen Neffen Ananda Mahidol zum neuen König. Dieser
war in Heidelberg geboren worden. Er selbst lebte nach
dem frühen Tod seines Vaters mit seiner Mutter und seinen Geschwistern
in der Schweiz und war zum Zeitpunkt seiner Ernennung erst 9 Jahre
alt. Ein Regentschaftsrat übernahm zunächst seine königlichen
Aufgaben und der junge König konnte seine Ausbildung fortsetzen
und war vor allem ausser Reichweite der Querelen innerhalb der neuen
Regierung, die sich seit dem Wechsel zur konstitutionellen Monarchie
ergeben hatten.
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Im Jahre 1938 besuchte der junge
König zum ersten Mal sein Land und der Bevölkerung stellte
er sich als freundlicher aber auch sehr ernsthafter Junge dar,
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der sich schon früh über die Bedeutung
seines Amtes bewusst war. Das Volk war sofort für den jungen
König eingenommen. In seiner Begleitung waren neben seiner
Mutter und seiner älteren Schwester auch sein jüngerer
Bruder Bumiphol Adulyadej. Die Familie kehrte allerdings
wieder in die Schweiz zurück. In den nächsten Jahren wurde
auch Thailand in die Wirren des Zweiten Weltkrieges hineingezogen
und erlebte unter dem Ministerpräsidenten Phibul Songkhran
ein eher unrühmliches Kapitel seiner Geschichte. In dieser
Zeit wurde auch der Name des Staates von Siam in Thailand
geändert, was soviel heisst, wie "Land der Freien".
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bat die Regierung,
den nun zwanzigjährigen König "um der Einheit der
Nation willen" in sein Land zurückzukehren.
Der König kam der Bitte nach, wollte allerdings ein halbes
Jahr später wieder in die Schweiz zurückkehren, um dort
sein Studium zu beenden. Thailand befand sich in dieser Zeit im
Aufruhr. Die Gräben zwischen dem militärischen und dem
demokratischen Flügel hatten sich vergrössert und Phibul
Songkhran, der mit den Achsenmächten Japan und Deutschland
sympathisiert hatte und gegen Ende des Krieges zum Rücktritt
gezwungen worden war, wartete nur auf eine Gelegenheit, wieder an
die Macht zu gelangen.
Der junge König, nutzte die Zeit seines Aufenthaltes, um im
Lande umherzureisen, sich die Nöte seines Volkes anzuhören
und seine Kultur kennenzulernen. Aufgrund seiner aufgeschlossenen
und sympathischen Art, gewann er sehr schnell die Liebe seines Volkes,
dass in ihm auch einen Hoffnungsträger sah.
Diese Hoffnungen wurden jedoch jäh zerstört : Am
9. Juni 1946, vier Tage vor seiner geplanten Abreise in
die Schweiz, hörten Bedienstete einen Schuss in den Räumen
des Königs und fanden ihn blutüberströmt mit einem
Kopfschuss tot auf.
Später gab man an, der König habe mit seiner Pistole hantiert,
wobei sich ein Schuss gelöst habe. Die genauen Todesumstände
wurden jedoch nie aufgeklärt und bis heute ist es in Thailand
ein Tabu darüber auch nur zu spekulieren. Jedenfalls wurden
schnell zwei Kammerdiener als Schuldige ausgemacht und hingerichtet.
Rama VIII. wurde nie offiziell gekrönt und hielt sich
nur für kurze Zeit in Thailand auf, bis heute jedoch hält
die Verehrung für ihn an. Deutlich wird sie vor allem an seiner
Statue im Wat
Suthat. Übrigens beteiligte sich vor allem
die deutsche Bundesregierung an der Renovierung des Tempels, um
damit auch den Umstand zu würdigen, dass Rama VIII.
in Deutschland geboren worden war. |
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