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Die Mon waren ein indischstämmiger Volksstamm aus dem Gebiet des heutigen Burma. Sie waren in den ersten Jahrhunderten n.Chr. in das Gebiet des heutigen Thailand gesickert und vermischten sich dort mit der Bevölkerung. Die Mon gründeten eine Reihe von Stadtstaaten, die lose miteinander verbunden waren und aus denen ab dem 6. Jahrhundert n.Chr. das Königreich Dvaravati hervorging.
 
Über Dvaravati ist recht wenig bekannt. Man weiss noch nicht einmal, ob es überhaupt ein Königreich oder ein loser Verbund von Stadtstaaten war. Selbst der Name Dvaravati ist als Name des Reiches nicht belegt. Der Name wurde auf mehreren Münzen entdeckt und schliesslich von Kunsthistorikern übernommen, um den eigenständigen Stil der Mon zu kennzeichnen. Später diente der Name zur Bezeichnung der gesamten Epoche.
Die Kultur der Mon war stark von Indien geprägt und spielte als erste buddhistische Hochkultur auf dem Gebiet Thailands eine wesentliche Rolle bei der Ver-
Buddhastatue im Dvaravati-Stil / Nakhon Pathom
breitung des Buddhismus in diesem Gebiet. Die Mon schufen eine grosse Anzahl von religiösen Kunstwerken, die stark vom indischen Gupta-Stil beeinflusst waren. Typisch sind die grossen "Räder der Lehre" von denen man einige im National Museum in Bangkok besichtigen kann. Die Buddhastatuen haben typische, fast negroid wirkende, Gesichtszüge. Sehr verbreitet ist das Mudra des "lehrenden Buddha", bei dem Zeigefinger und Daumen einen Kreis bilden. Sehr charakteristisch ist die häufig vorkommende "europäische" Sitzhaltung : Der Buddha sitzt auf einer Art Thron, beide Füsse stehen auf dem Boden. Auch das Gewand erinnert oft an römische oder griechische Togen. Dies ist kein Zufall, da sich in den frühen indischen Stilen wie Gupta und noch stärker in Gandhara sehr viele europäische Einflüsse finden. Buddhastatuen aus Gandhara z.B. erinnern mitunter frappierend an griechisch-römische Statuen. Dieser Einfluss kam mit der Armee Alexanders des Grossen in Gegend die Vorderindiens und wurde in Indien schliesslich adaptiert.
Wat Kukut / Lamphun Das Zentrum des Dvaravati-Reiches, wenn es denn überhaupt so ein Reich gab, lag allem Anschein nach in der Gegend des heutigen Nakhon Pathom. Eine weitere bedeutende Ansiedlungen war U-Thong. Lavo, das heutige Lopburi war ebenfalls ein Zentrum der Mon, obwohl man nicht sicher ist, ob es fester Teil von Dvaravati war. Hier siedelten zuerst die Lawa, ein animistischer Volksstamm, der von den Mon verdrängt wurde.
In der Nähe von Petchaburi befand sich das Königreich Sri Suthep, das stark hinduistisch geprägt war. In der Nähe von Khorat fanden sich Hinweise auf ein Mon-Reich namens Canasa, das dort ab dem 7. Jahrhundert bestanden haben soll.
Die Legende besagt, dass ein Einsiedler namens Suthep die Vision eines neuen Königreiches in der Nähe des heutigen Lamphun hatte. Er überredete die Tochter des Herrschers von Lopburi, dort zu regieren. Der Name dieser Mon-Prinzessin war Chama Thewi und sie regierte ihr Reich Haripunchai etwa fünfzig Jahre lang. Im Wat Kukut, im heutigen Lamphun findet man das letzte erhaltene Bauwerk der Mon, den
stufenförmig gehaltenen Chedi des Tempels.
Etwa ab dem 9. Jahrhundert gerieten die Mon unter den Druck der Khmer, die aus Kambodscha vorrückten. Da der Zusammenhalt der Mon-Städte eher lose war und vornehmlich auf Handel beruhte, konnten die Mon den straff organisierten Khmer nur sehr schwachen Widerstand leisten und wurden schliesslich vertrieben. Lediglich Haripunchai konnte sich noch bis 1281 halten, bis es schliesslich von Mengrai erobert und in das Königreich Lan Na integriert wurde. Heutzutage finden sich in Burma noch überlebende Reste der Mon-Kultur.
 
 
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