Der Wat Saket
befindet sich am Fusse des "Golden
Mount", der zum Gelände des Wat gehört.
Die meisten Touristen schleppen sich die Stufen zum, die Umgebung
dominierenden, "Golden Mount" hinauf und würdigen
den Rest des Wat keines Blickes. So konnte sich das übrige
Klostegelände seine Ruhe und Verschlafenheit bewahren. |
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Der Wat Saket stammt noch aus der Zeit Ayutthayas
und ist somit einer der ältesten Wats Bangkoks.
Sein ursprünglicher Name lautet "Wat Srakesa Rajavaramahaviharn"
und bedeutet soviel wie "Kloster des Haarewaschens". Gemeint
ist eine Zeremonie, die Rama
I. hier ausführte, nachdem er von einem Feldzug
in Kambodscha zurückgekehrt war. |
Früher befand sich hier ein grausiger
Ort, die Umgebung des Wat Saket war nämlich eine
Hinrichtungs- und Bestattungsstätte, wobei die "Bestattung"
aufgrund von Geldmangel oft darin bestand, die Leichen hier abzuladen
und sie den Raubvögeln und streunenden Hunden zu überlassen. |
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Rama I. liess den Wat
erstmals aufwendig renovieren und beförderte ihn in den Status
eines königlichen Klosters. Damals gab es den "Golden
Mount" noch nicht. Unter König Rama
III. wurde das Gelände des Wat Saket
erweitert und die meisten Gebäude wurden neu errichtet, darunter
auch der Bot
und der Wihan.
Nebenan liess Rama III. einen grossen Hügel künstlich
aufschütten, auf dem die Errichtung eines riesigen Chedi
geplant war. Die Konstruktion brach jedoch aufgrund des weichen
Untergrundes zusammen. Rama
IV. liess schliesslich den neuen, kleineren Chedi
auf dem Gipfel des Hügels errichten, der auch heute noch den
"Golden Mount" bildet und lange Zeit die höchste
Erhebung Bangkoks darstellte.
Der grosse Wihan des Wat Saket ist von einer Mauer
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umgeben und besteht aus
zwei Räumen, die jeweils bedeutende Buddhastatuen beherbergen.
Im östlichen Raum befindet sich der Phra Attharot,
ein stehender Buddha, der im Jahre 1829 aus Phitsanulok
hierher gebracht wurde. Im westlichen Raum befindet sich der Luang
Phor Dusit. Als Rama
V. im Jahre 1898 seinen neuen
Palast im Dusit-Bezirk errichten liess, fielen dem Bau
auch der Wat Dusit und einige weitere verfallene Wats
zum Opfer. Stattdessen liess der König den Wat
Banchamabophit errichten. Der Luang Phor Dusit
war die zentrale Statue des Wat Dusit und Rama V. liess
sie im Wihan des Wat Saket aufstellen. |
Der Wihan ist durch einen Wandelgang
vom Bot getrennt. In dem Wandelgang stösst man auf
eine grosse Anzahl von Buddhastatuen.
In dem peinlichst sauberen Innenhof fallen besonders die, den Bot
umgebenden, Grenzsteine ("Bai Sema") auf. Diese
gelten als Meisterwerke ihrer Art.
Der Bot selbst besticht durch seine prächtigen Wandmalereien.
Diese zeigen vor allem neben Szenen aus dem Nationalepos Ramakien,
mit einer Unzahl von Heiligen und Dämonen, auch Passagen aus
der buddhistischen Mythologie. Neben grossen Schlachten werden auch
Szenen des höfischen Alltags dargestellt.
Besonders beindruckend sind die Szenen an der Ostseite des Wihan.
Hier werden die verschiedenen |
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Himmel des Buddhismus, aber
auch die Höllen dargestellt. Missetäter werden auf allerhand
verschiedene Arten und Weisen bestraft. |
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In die Zeit Ramas IV. fällt
auch eine Geschichte, die von der englischen Lehrerin Anna Leonowens
in ihren Erinnerungen an ihre Zeit am Hofe des Königs berichtet
wurde.
Angeblich wählte der König die Dienerin Taptim
zu seiner Konkubine. Diese flüchtete jedoch aus dem königlichen
Palast und wurde nach einiger Zeit in einem anderen Tempel bei dem
Mönch Balat gefunden. Man bezichtigte die beiden,
ein Verhältnis miteinander gehabt zu haben, für einen
Mönch ein schweres Vergehen. Hinzu soll der König ausser
sich vor Eifersucht gewesen sein. Jedenfalls verurteilte man beide
zum Tode auf dem Scheiterhaufen und das Urteil wurde unweit des
Wat Saket vollstreckt.
Später soll der König seinen harten Entschluss bereut |
haben und liess für
Taptim und Balat zwei Chedis auf dem
Gelände des Wat Saket errichten, die noch heute stehen.
Diese Geschichte findet sich auch in den Hollywood-Verfilmungen
von Anna Leonowens Bericht, dessen Wahrheitsgehalt mittlerweile
jedoch allgemein angezweifelt wird. |
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