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Irgendwann Ende der Achtziger
Jahre entdeckten ein
paar Rucksacktouristen zusammen mit den Betreibern des "Paradise
Bungalow", dass der Vollmond, wenn er über der Bucht von
Hat Riin erscheint, eigentlich so schön ist, dass
er gefeiert werden muss.
Schnell organisierte man eine kleine Party am Strand und eine Legende
war geboren. |
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Was damals noch eine übersichtliche Anzahl von
Besuchern anzog, die sich mit einem Lagerfeuer am Strand und Tracy
Chapman Liedern begnügten, entwickelte sich per Mundpropaganda
schnell zu einem Geheimtip. Gerade der aufkommende Techno- |
Boom mit seinen Goa-Parties
und spontanen Raves, sorgte für massenhaften Zulauf und machte
Koh Phangan der Partygemeinde bekannt.
Mittlerweile ist die Full Moon Party ein wichtiger Wirtschaftsfaktor
der Region. Jeden Monat strömen, saisonbedingt, bis zu 10000
Menschen nach Hat Riin. Früher war es nahezu unmöglich,
kurz vor der Party noch eine Unterkunft zu finden, mittlerweile
wurde jedoch soviel gebaut, dass man auch noch am selben Tag irgendwo
unterkommen kann. Allerdings muss man mit saftigen Aufpreisen rechnen.
Wo früher noch eine kleine Stereoanlage ausreichte, werden
nun in Rekordzeit riesige PAs aufgebaut und der Strand wird mit
allerlei Firlefanz aus Leuchtstoffen geschmückt. Früher
legte der Soundcheck am "Paradise Bungalow" regelmässig
das Stromnetz auf weiten Teilen der Insel lahm, aber auch dieses
Problem ist gelöst. |
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Schon vor einiger Zeit hat die thailändische
Regierung
erklärt, die Full Moon Party drogenfrei machen zu
wollen und sich damit recht weit aus dem Fenster gelehnt.
Vor der Party taucht deshalb in der Regel ein Grossaufgebot von
Polizisten aus Suratthani oder auch aus Bangkok
auf. Diese gelten in der Regel als unbestechlich und wenn man von
ihnen mit Drogen erwischt wird, hat man ein grosses Problem. Auf
der anderen Seite erkennt man sie aber auch schon von weitem. Trotzdem
werden desöfteren Dealer und Konsumenten erwischt und dann
meist mit Foto in der "Bangkok Post" zur Schau
gestellt. |
Die Party beginnt in der
Regel gegen Abend und schon kurz darauf sieht man eine Lichterkette
am Horizont. Dies sind die Speedboote, die Massen von Leuten von
Koh Samui und den umgebenden Inseln an den Strand bringen. Das ganze
erinnert ein bischen an die Landung der Alliierten in der Normandie.
Innerhalb kurzer Zeit ist der Strand voll mit Menschen. |
Und kurz darauf auch mit Müll und
den ersten Partyleichen. Es scheint zwar sehr beliebt zu sein, während
der Party und oft entsprechend angetrunken, schwimmen zu gehen,
davon sollte man aber dringend Abstand nehmen. Zum einen ist die
Gefahr relativ gross, im Dunkeln von einem Boot überfahren
zu werden, zum anderen herrscht in der Bucht, je nach Jahreszeit,
eine recht starke Strömung und es ist nicht nur einmal vorgekommen,
dass nächtliche Schwimmer nicht wieder aufgetaucht sind.
Die Hauptgefahr ist jedoch mittlerweile gebannt, da kein Feuerwerk
mehr abgebrannt werden darf. Dieses hatte nämlich immer die
unangenehme Angewohnheit, entweder schon direkt am Boden zu explodieren
oder unkontrolliert in die Menge zu fliegen. |
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Meiner Meinung nach die
beste Musik läuft im "Orchid Club". Dort
gibt es traditionell immer Drum&Bass und sowohl die Thai-DJs,
als auch die europäischen Gast-DJs verstehen es, das Haus schwerstens
zu rocken. |
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Auch der "Vinyl Club"
ist immer wieder ein Publikumsmagnet. Hier gibt es Goa und Trance,
was mir jedoch auf Dauer nicht so zusagt.
Die Party hier lohnt sich aber auf jeden Fall und geht in der Regel
auch am längsten.
Grösster Beliebtheit erfreut sich immer noch das Gelände
des "Paradise", welches auch über die grösste
Musikanlage verfügt und wo auch oft recht bekante DJs auflegen
und ich muss gestehen, dass der Auftritt von Sven Väth
am 08.02.2001 (zufällig meinem Geburtstag)
am "Paradise" immer noch zu meinen persönlichen
Highlights gehört.
Während in ganz Thailand die Bars und Discotheken um 2
Uhr schliessen, wird auf Koh Phangan dank ei- |
ner Sondergenehmigung und
einer recht laxen Auslegung der Gesetze noch munter weitergefeiert.
Allerdings wird es gegen Morgen merklich leerer. Der Sonnenaufgang
wird dann in der Regel frenetisch gefeiert, er offenbart aber auch
Berge von Müll und eine grosse Anzahl von Partyleichen.
Gegen Mittag schliessen auch die letzten Läden und wer noch
nicht genug hat, begibt sich in den "Backyard Pub",
der in einem kleinen Wald auf einer Klippe oberhalb des "Paradise"
liegt und eine der schönsten Lokations ist, die ich jemals
gesehen hab. (Sven Väth war hier noch tausendmal besser,
als am Strand !!!)
Am Strand beginnen derweil die Aufräumarbeiten und auch wenn
man es nicht für möglich hält : schon am frühen
Nachmittag ist der meiste Müll weggeräumt und abgesehen
von ein paar Scherben im Wasser und evtl. einem Mordskater bemerkt
man kaum noch was von der Party. |
Am 25.01.05 kam es
im Anschluss an die Full Moon Party zu einem tragischen
Bootsunfall, als sich ein Speedboot, das Besucher zurück nach
Koh
Samui
bringen wollte, überschlug. Hierbei kamen sieben Personen,
darunter auch der Bootsführer, ums Leben. Ursache war menschliches
Versagen, sprich : Die Crew hatte selbst ausgiebig an der Party
teilgenommen und war eigentlich entsprechend fahruntüchtig.
Ausserdem war das Boot, das nur für 30 Personen zugelassen
war, mit mehr als 40 Passagieren völlig überladen und
die vorhandenen Rettungswesten waren vor dem Start nicht ausgeteilt
worden. An dieser Stelle der dringende Rat, auch wenn es im mehr
oder weniger angetrunkenen Kopf schwerfällt : Vergewissert
Euch vor der Rückfahrt vom |
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Zustand des Bootes und auch
der Besatzung. Verlangt eine Rettungsweste und bleibt im Zweifelsfall
zurück. Sucht Euch am Strand einen Platz zum schlafen und nehmt
anschliessend die "offizielle" Fähre. Hierbei verliert
Ihr zwar das vermutlich schon bezahlte Geld für die Rückfahrt,
aber die Full Moon Party, mag sie auch noch so bekannt
sein, ist es nicht wert, dafür zu ertrinken. |
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Die Tage nach der Party sind vermutlich
die ruhigsten, die man auf Koh Phangan erleben kann, da offensichtlich
alle mit einem kollektiven Kater kämpfen. Auch die Preise gehen
wieder nach unten.
Nachdem die Provinz auch einen neuen Gouverneur hat, sind auch wieder
eine Reihe von anderen Parties, wie z.B. die Half Moon Party
und die Black Moon Party, erlaubt und es wird eigentlich
ständig irgendwo gefeiert. In diesem Zusammenhang sollte ich
erwähnen, dass die Full Moon Party meist nicht mehr
genau in der Nacht des Vollmondes, sondern eine Nacht früher
oder später gefeiert wird. Der Vollmond hat im Buddhismus eine
besondere Bedeutung und die Mönche Koh Phangans haben
sich darüber beschwert, dass an diesen wichtigen Tagen eine
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derartige Party gefeiert
wird, woraufhin man sie dann verschoben hat. |
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die nächsten Termine
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