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Der Xieng Khuan
oder auch "Buddha-Park" ist das erste bedeutende Werk
des laotischen Künstlers und Mystikers Boun Leua Surirat.
Er ist praktisch der Prototyp des Sala
Kaew Ku bei Nong
Khai, auf der anderen Seite des Mekong. |
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Boun Leua war ein laotischer, brahmanischer
Priester, der in seiner Lehre Elemente des Hinduismus, Buddhismus
und des Geisterglaubens vermischte und eine recht grosse Anhängerschaft
fand. Die Legende berichtet, wie er als Junge in ein Erdloch fiel
und dort auf den mythischen Eremiten Kaew Ku traf, der
ihn in die Geheimnisse des Buddhismus, des Hinduismus und die Legenden
des Mekong einweihte. |
Von den Spenden seiner Anhänger
kaufte Boun Leua Land am Ufer des Mekong und begann,
dort gegen Ende der Fünfziger Jahre seine
Visionen in Form von bizarren Skulpturen darzustellen. Da ihm stets
Geld fehlte, wählte er das billigste Baumaterial, das verfügbar
war und gleichzeitig zum Symbol des asiatischen Wirtschaftsboomes
wurde : Beton. |
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Als im Jahre 1974 die
Pathet Lao die Macht in Laos übernahm, floh
auch Leua über den Mekong nach Thailand und
landete dort zunächst in einem Flüchtlingslager. Er begann
jedoch auch dort umgehend Spenden zu sammeln, kaufte abermals Land
und begann seine Arbeit an dem ungleich grösseren Sala
Kaew Ku, ausserhalb Nong Khais. 1996 starb Leua
in Nong Khai an den Spätfolgen eines Sturzes, den
er bei der Arbeit an seinen Skulpturen erlitt. Sein Leichnam ist
in einem Sarkophag im Sala Kaew Ku beigesetzt.
Im Xieng Khuan befindet sich übrigens ein Selbstbildnis
Leuas, das ihn kniend und betend zeigt und an dem Anhänger
immer wieder Blumen hinterlegen. |
Die Skulpturen
im Xieng Khuan zeigen in naiver und oftmals surrealistisch-bizarrer
Weise Szenen aus dem Leben des Buddha und der bedeutendsten hinduistischen
Götter. Es fällt auf, dass die Figuren in Nong Khai
grösser und sehr viel feiner und detaillierter dargestellt
werden, was daran liegt, dass der Autodidakt Leua im Xieng
Khuan erst am Anfang seines Schaffens stand und auch die richtige
Betonmischung noch nicht gefunden hatte, die ihm die filigranen
Details späterer Darstellungen erlaubte. Viele Elemente, die
Leua später in Nong Khai darstellte, werden
im Xieng Khuan jedoch schon vorweg genommen, darunter auch
der "Kreislauf des Lebens". |
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Markanteste Figur ist ein
grosser ruhender Buddha. Daneben eine begehbare, kürbisförmige
Figur, die von einem kahlen Baum gekrönt wird. Die drei Ebenen
der Kugel symbolisieren Himmel, Erde und Hölle, doch Vorsicht
: Im Inneren ist es eng, dunkel und staubig ! |
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Der Buddhapark befindet
sich direkt am Ufer des Mekong, ca. 25km südöstlich
von Vientiane, ein paar Kilometer hinter dem Grenzübergang.
Auf der anderen Flussseite sieht man die Uferpromenade Nong
Khais. |
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