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Das beeindruckende "Sanctuary
of Truth" befindet sich im Norden Pattayas, direkt
an der Bucht Nan Kluas. Es ist neben Ancient
City und Erawan
Museum, beide in Samut Prakan, ein weiteres Projekt
des reichen Geschäftsmannes Prapai "Lek" Viriyahbhun. |
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Lek Viriyahbhun war einer der reichsten
Geschäftsleute Thailands. Ausserdem war er auch Buddhist und
Menschenfreund, der sich schon seit seiner Jugend mit der Kultur
und Religion seines Landes beschäftigt hatte.
Trotz seines geschäftlichen Erfolges führte Lek
ein bescheidenes Leben und investierte einen grossen Teil seines
Vermögens in Projekte, die seiner Meinung |
nach die Vielfalt der Kulturen
widerspiegeln und somit zu einem besseren Verständnis zwischen
den Menschen führen sollten. So soll auch das Sanctuary
of Truth zum einen ganz profan die hohe Qualität thailändischer
Handwerkskunst demonstrieren, auf der anderen Seite sollen die unzähligen
Figuren aber auch eine Rückbesinnung auf asiatische Philosophie
und Gedanken des Hinduismus und Buddhismus vermitteln. |
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Eine Kernaussage ist hierbei, dass durch
die Konzentration auf die westliche, egozentrische Kultur mit ihrem
Materialismus und dem unerschütterlichen Glauben an die Dominanz
der Technik, Werte wie Moral und Spiritualität für viele
Menschen verloren gegangen sind. Das Sanctuary of Truth
soll den Menschen vermitteln, dass die menschliche Zivilisation
jedoch vor allem auf religiösen und philosophischen Wahrheiten
beruht. Aussagen, die man sicherlich unterschreiben kann. Trotzdem
bin ich mir sicher, dass zumindest die meisten westlichen Besucher
keinen Zugang zum philosophischen Kontext des Gebäudes finden
und einzig die materielle Schönheit bewundern werden, und bei
einem nicht gerade geringen Eintrittspreis von 500 Baht dürften
es vor allem westliche Besucher sein, die das Gebäude sehen.
Aber auch der reine Anblick ist beeindruckend. Mich erinnerte das
Innere des Gebäudes sofort an Angkor.
So wie dort, ist auch hier nehezu jeder Quadratzentimeter mit feinsten
Figuren und Ornamenten verziert, wobei der Werkstoff im Sanctuary
of Truth ausschliesslich Holz ist, das natürlich auch
für Vergänglichkeit steht. Der Baustoff Holz birgt natürlich
auch eine Reihe von Tücken in sich und so rechnet man damit,
dass das Gebäudes erst in etwa 20 Jah- |
ren fertiggestellt sein
wird, obwohl die Grundsteinlegung schon im Jahre 1981
war. Schon die Auswahl des Materials verzögert jedoch den Bau
immer wieder. Es ist enorm aufwendig, passende Stücke zu finden,
die in Grösse, Farbe und Textur in den Gesamtrahmen passen.
Darüberhinaus ist die Verarbeitung, trotz moderner Werkzeuge,
überaus mühselig und der kleinste Fehler kann dazu führen,
dass man wieder von vorne beginnt. Wenn man sieht, wie langsam hier,
trotz Einsatz moderner Verarbeitungsmethoden und -techniken, der
Bau voran schreitet, kann man erst recht beurteilen , welchen Aufwand
die Könige von Angkor betrieben, um ihre steinernen
Tempel fertigzustellen. |
Vom Haupteingang kann man mit einer
Kutsche bis zur Aussichtsplatform mit Restaurant fahren. Von der
Platfom führt eine lange Holztreppe runter zum Strand, wo man
sich zuerst einen Helm abholen muss. Sicherheit geht schliesslich
vor. Immerhin handelt es sich um eine Baustelle.
Schon die Aussenseite des Sanctuary of Truth wirkt mit
seiner Lage am Meer, den geschwungenen Dächern, den spitzen
Türmen und den Tierfiguren an den Dächern wie ein surreales,
asiatisches Märchenschloss. Das Gebäude ist 100m lang
und bis zur Spitze, die von einem viergesichtigen Brahma
gerkönt wird, 105m hoch.
Unmittelbar vor dem Eingang befindet sich ein kleiner Altar, der
den Eltern gewidmet ist. |
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Das Innere des Gebäudes
bildet ein hoher Dom, in dessen Mitte sich eine Art hoher Altar
befindet. Die einzelnen Flügel des Gebäudes - die geschwungene
Form der Dächer lässt sie wortwörtlich wie Flügel
erscheinen - zeigen verschiedene Geschichten, zumeist aus dem Ramayana.
Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass im Sanctuary of
Truth auch verschiedene asiatische Kunststile vertreten sind.
So zeigt der Flügel, der der chinesischen Philosophie gewidmet
ist dementsprechend auch chinesische Motive. |
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Das ganze Gelände des
Sanctuary of Truth ist recht gross und von einer Mauer
umgeben. Neben dem eigentlichen Gebäude gibt es noch verschiedene
Restaurants, parkähnliche Anlagen, einen Kräutergarten
und eine Delphinshow, die ich mir aber nicht angeschaut habe. Darüberhinaus
finden verschiedene Veranstaltungen statt. Ob die 500 Baht für
die Besichtigung des Gebäudes aber nicht vielleicht etwas viel
sind, müsst Ihr selbst entscheiden. Das Gebäude selbst
ist auf jeden Fall beeindruckend und gerade die Fotografen unter
Euch dürften ihre Freude an dem Spiel von Licht und Schatten
und dem Meer im Hintergrund haben. |
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