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Fast der gesamte Touristenstrom
konzentriert sich auf Koh Samui auf zwei Orte an der Ostküste
: Chaweng und Lamai,
wobei Chaweng der überlaufenere von beiden ist.
Vor etwa 15 Jahren glich Chaweng noch einer Westernstadt
mit ein paar Bars und Resorts, die aus primitiven Bungalows bestanden.
Die Hauptstrasse wurde erst vor wenigen Jahren befestigt. |
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Davor war sie eine üble Piste, deren Schlaglöcher
sich bei Regen in regelrechte Teiche mit unbekannter Tiefe verwandelten.
Zuerst befestigte man nur eine Seite der Strasse, was zur Folge
hatte, dass sich der gesamte Verkehr auf dieser schmalen Hälfte
drängte und auch schonmal in die anliegenden Bars und Läden
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chen musste. Mittlerweile
gibt es in Chaweng alles, was der Tourist vermeintlich
braucht oder auch nicht braucht. Wer thailändisches Essen nicht
mag, kann selbstverständlich zwischen Burger King,
Pizza Hut oder einem der unzähligen deutschen, italienischen,
indischen, englischen, israelischen usw. Restaurants wählen.
Niemand muss auf seine gewohnte Fussball- oder Formel 1-Übertragung
verzichten und die etwa 2 km lange Hauptstrasse, auf der man alles
von der (gefälschten) Markenuhr über Bekleidung und kopierte
Kunstwerke, bekommt, lädt zum ausgiebigen Shoppen ein. Die
Preise liegen natürlich über denen auf dem Festland.
Die Unterkünfte reichen von einfachen Bungalows, bis zum 5-Sterne-Wellness-Resort.
Der Chaweng Beach erstreckt sich etwa 4km lang in einer
weiten,spektakulären Kurve und ist trotz seiner Be- liebtheit
immer noch weit von Verhältnissen in Pattaya oder
etwa Mallorca entfernt. Dank der Grösse des Strandes,
kann man hier immer noch Abschnitte finden, an denen man nahezu
alleine ist. Der Sand ist fein und weiss und das Wasser sauber und
klar. Lediglich die Paraglider und Jet-Skis und vor allem die in
geringer Höhe über den Strand brausenden Flugzeuge können
schon nerven. Abends werden Tische und Stühle direkt in den
Sand gestellt und man kann nur wenige Meter vom Wasser entfernt
sehr gut essen oder einfach nur abhängen. |
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Das Nachtleben Chawengs ist
legendär, obwohl sich auch hier in den letzten Jahren einiges
geändert hat. Dies liegt nicht nur daran, dass auch hier die
Sperrstunde um zwei Uhr mittlerweile weitestgehend eingehalten wird.
Auch die Anzahl der Animierbars ist spürbar zurückgegangen
und es wird mittlerweile mehr Wert auf Unterhaltung für Mann
und Frau gelegt. Gerade die Viertel um die Diskotheken
Green Mango
und Reggae Pub
bietet noch Gelegenheiten, sich je nach Geschmack und Veranlagung
zu amüsieren. Gegen 1 Uhr schlägt dann die Stunde der
Lady-Boys, die anfangen, diejenigen abzugraben, die aufgrund ihrer
Trunkenheit den Unterschied zwischen Mann und |
Frau eh nicht mehr so richtig
wahrnehmen können oder auch gar nicht wollen.
Wer nach Erreichen der Sperrstunde noch nicht genug hat, den treibt
es aktuell in die Bar
Solo, deren Besitzer es irgendwie
geschafft haben, auch nach der Sperrstunde noch öffnen zu dürfen,
oder man trifft sich vor einem der Supermärkte, um sich noch
mit Getränken einzudecken und weiter an seiner Bettschwere
zu arbeiten.
Die Veränderungen in Chaweng sind mittunter schwindelerregend.
Ich selbst habe schon erlebt, dass ganze Häuserzeilen innerhalb
von nur drei Monaten komplett abgerissen und neu aufgebaut wurden.
Man sollte also
nicht unbedingt davon ausgehen, dass man die Bar, in der man mach
schöne Stunde verbracht hat, auch noch beim nächsten Urlaub
wiederfindet.
Wer allerdings Wert auf Ruhe und Entspannung legt, sollte um Chaweng
möglichst einen grossen Bogen machen und einen der ruhigeren
Orte Koh Samuis aufsuchen, von denen es trotz Massentourismus
immer noch genug gibt. |
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