|
Zwischen Silom und
Surawong Road liegt das Patpong Viertel, dass
eigentlich nur aus zwei parallelen Strassen ( Patpong 1
und 2 ) besteht.
Der schlechte Ruf Bangkoks als Metropole der Sexindustrie
ist direkt mit diesem Viertel verbunden.
Seit einigen Jahren ändert sich jedoch auch hier einiges und
die Taxifahrer machen auch keine eindeutigen Handbewegungen mehr,
wenn man das Fahrtziel "Patpong" angibt. |
|
|
Ganz früher war das Patpong-Viertel
einmal eine Bananenplantage und gehörte einer indonesischen
Bank. |
1946 kaufte die Familie
von Udom Patpong diesen unscheinbaren Flecken für
3000$. Wegen der direkten Lage am Geschäftszentrum plante Udom,
ein Sohn chinesischer Einwanderer, der in Thailand, England und
den USA studiert hatte, an dieser Stelle Wohnungen und Restaurants
für die, in der Silom Road arbeitenden, Ausländer
zu errichten. 1956 wurde der erste Massagesalon
gegründet, in dem allerdings noch eher die klassische Thaimassage
praktiziert wurde. |
|
Das Bild änderte sich schlagartig
während des Vietnam-Krieges. Die USA betrieben ihr R&R-
Programm ("Rest & Recreation"), infolge dessen sich
Patpong immer mehr zu einem reinen Rotlichtviertel entwickelte
und bald der Pethburi Road, die vorher das Zentrum dieses
Gewerbes war, den Rang ablief.
(Das heutige Bild von Pattaya
ist übrigens auch eine Folge des R&R-Programmes, dass darin
bestand, kriegsmüde Soldaten durch alle möglichen Annehmlichkeiten
in der Etappe wieder fronttauglich zu machen.)
Aus diesen Zeiten stammt die verklärte Bezeichnung "Street
of Dreams", wobei man nicht vergessen darf, dass die Bedingungen
für die dort arbeitenden Mäd- |
chen alles andere als traumhaft waren
und auch für manchen Ausländer der Traum mit
durchschnittener Kehle in einem Khlong endete.
Während in früheren Zeiten die Existenz von Bordellen
und von Prostitution überhaupt rigoros und in schlichter Verleugnung
der Realität abgestritten wurde, unternahm man in den letzten
Jahren jedoch, auch auf Betreiben der Stadtverwaltung, einige Anstrengungen,
um Patpong von seinem schlechten Ruf zu befreien. Der Nachtmarkt
lockte immer mehr "normale" Touristen in das ehemalige
Sündenbabel und Patpong wird mittlerweile eher mit
den Namen Gucci und Rolex, als mit Schmuddelsex
assoziiert.
Jeden Abend beginnen die Händler ihre Stände aufzubauen
und verwandeln das Viertel in ein wahres Panoptikum. Hier gibt es
alles, wofür Thailand auch berühmt geworden ist, nämlich
Kopien von Markenwaren in jeder Qualität und Preisklasse. Die
Preise liegen zwar höher, als auf den reinen Thaimärkten,
sind aber immer noch niedriger, als beispielsweise auf der Khaosan
Road und Handeln lohnt sich immer. Allerdings
sollte man den Markt meiden, wenn man klaustrophobisch veranlagt
ist, denn es ist schon beachtlich, wieviele Waren, Stände und
Menschen auf so engen Raum passen. Man sollte sich besser nicht
ausmalen, was passiert, wenn hier ein Feuer ausbricht. . |
Wie schon gesagt, änderte sich
mit dem boomenden Nachtmarkt auch das Angebot in Patpong.
Viele Go-Go-Bars und ihre härtere Variante -die Ping-Pong-Bars,
in denen die Mädchen allerhand "Kunststückchen"
mit ihren primären Geschlechtsmerkmalen und Ping-Pong-Bällen
veranstalten- wurden geschlossen und machten eher familienfreundlicheren
Etablissements mit Live-Music oder Discotheken Platz. Auch die Mädchen
und Schlepper sind längst nicht mehr so aufdringlich, wie noch
vor wenigen Jahren.
Mittlerweile liegt gerade der Reiz von Patpong in der Mischung
von Rotlichtmillieu, normaler Gastronomie und Nachtmarkttrubel.
Als Udom Patpong 1998 im Alter von 79
Jahren starb, wurde sofort wurde über einen Verkauf des Geländes,
|
|
dessen Wert mittlerweile auf etwa 100
Mio. $ geschätzt wird, spekuliert. Hier hat sich allerdings
noch nichts getan.
Zu erreichen ist Patpong am Bequemsten mit dem Skytrain
: Station Sala Daeng.
Abzuraten ist im Allgemeinen vor Läden, die sich in den Seitenstrassen
und den oberen Etagen befinden oder sich durch allzu nervende Schlepper
auszeichnen. ( Natürlich ist es der Job der Schlepper, Leute
anzusprechen, aber nachdem man ein- oder zweimal freundlich abgelehnt
hat, sollten sie einen auch in Ruhe lassen.) In diesen Läden
sind überhöhte Rechnungen beinahe an der Tagesordnung.
Wenn Ihr in den fragwürdigen Genuss einer überhöhten
Rechnung gekommen sein solltet, tut Ihr gut daran, schon zur eigenen
Sicherheit, nicht grossartig zu reklamieren, sondern ohne Diskussionen
zu bezahlen.
Anschliessend geht Ihr mit der Rechnung umgehend zur Tourist
Police (nicht die "normale" Polizei
aufsuchen) die in Patpong einen grossen Stützpunkt
hat.. Die Tourist Police wird dann mit Euch zurück
zu der Bar gehen und in der Regel bekommt Ihr Euer Geld sofort zurück.
Als sicher vor Abzocke gelten die Läden der "Kings
Group". Diese betreibt schon seit einigen Jahren diverse
Etablissements in Patpong und legt Wert darauf, gewisse
Regeln in einer ansonsten recht gesetzlosen Branche einzuführen
und vor allem einzuhalten.
Ihr erkennt die Läden recht einfach, da sie alle irgendwas
mit "King" oder "Queen" im
Namen tragen.
Eine erwähnenswerte Discothek ist das "Lucifer",
das durch eine nette Inneneinrichtung besticht. Die Musik ist auch
OK und ich habe hier schon lustige Abende, u.a. mit arabischen Geschäftsleuten,
die "Urlaub vom Islam" gemacht haben, verlebt. Allerdings
empfiehlt es sich , wenn man aus der Hitze Patpongs kommt,
einen Pulli mitzunehmen, da auch hier, wie in allen Discotheken
die Klimaanlage Schwerstarbeit leistet, um die Temperaturen nur
knapp über dem Gefrierpunkt des Bieres zu halten |
|
|
|
|